Trotz seines etwas irreführendes Namens ist der Alte Schwede nicht etwa ein Besucher aus dem Hohen Norden. Es ist der große Findling bei Övelgönne in Hamburg, der mit einem Umfang von 19,7 m bei einer Höhe von 4,5 m und einem Gewicht von 217 t wahrlich beeindruckende Ausmaße hat. Sein Name rührt daher, dass er aus Ost-Småland (Südschweden) stammt, was dadurch belegt werden konnte, dass er aus Grauem Växjö-Granit besteht.
Doch wie hat der Findling mit einer solchen Größe die allein ca. 600 km Luftlinie zu seinem Ursprungsort hinter sich gelegt? Wissenschaftler haben festgestellt, dass er während der Elster-Eiszeit mit dem Inlandeis nach Hamburg transportiert wurde. Das macht den Alten Schweden zum ältesten großen Findling in Deutschland, denn alle anderen Findlinge kamen mit späteren Eiszeiten zu uns. Der Transport mit dem Gletscher hat deutliche Spuren auf der Oberfläche des Steines hinterlassen. So sind zum Beispiel die Vorsprünge des Findlings stark abpoliert und von den Kollisionen mit anderen Felsen während seiner Reise hat er Schrammen erhalten.
Gefunden wurde der Alte Schwede 1999 bei Baggerarbeiten für die Ausweitung und Vertiefung der Fahrrinne der Elbe. Erst im zweiten Anlauf konnte der Fels mit einem Schwimmkran geborgen und am Elbufer aufgestellt werden. Dort könnt ihr ihn auch heute noch bei einem Spaziergang an der Elbe bewundern.
Offiziell eingebürgert und auf den Namen Alter Schwede getauft wurde er am 6. Juni 2000. Er zählt zu einem der sechs überregional bedeutenden von 30 auf dem Hamburger Stadtgebiet geschützten Geotope.